Dahinter steckt indirekt die Frage: geht schnell, kostet fast nichts.
Das ist ein Irrtum!
Beispiel: Wer eine Anzeige schaltet – egal ob in der Lokalzeitung, im Mitteilungsblatt oder in Fachblättern – zahlt jedes Mal den vollen Preis bei gleicher Größe und Auflage des Blattes. Auch wenn nur eine Telefonnummer oder ein Angebot neu geschrieben werden soll. Wäre das anders, gäbe es keine Zeitungen mehr. Auch keine werbefinanzierten Websites, die wir alle gerne nutzen.
Jedes Druckprodukt – auch jede Website – hat einen Grundpreis. Für den Kunden nicht sichtbar stecken dahinter verborgene Kosten. Das sind anteilig die Kosten für die Software, die jeden Monat anfallen. Das sind, ebenfalls anteilig, Energie- und Heizungskosten, die Hardware, Telefonkosten und auch allgemeine Bürokosten wie Miete, die indirekt in die Berechnung eingehen, auch bei kleinen Änderungen. Hinzu kommt das Wissen des Designers, seine Ideen, die vom Kunden für die Erstellung seines Druckprodukts nötig sind und auch beim zweiten oder dritten Druck genutzt werden. Und Zeit, denn ein vorhandenes Dokument muss zur Änderung geöffnet, bearbeitet, für den Korrekturabzug konvertiert und dann an den Kunden per Mail weitergegeben werden. Und dies meistens mehrfach, denn vielen Kunden fällt bei der Ansicht des erstellten Dokuments auf, was er noch geändert oder ergänzt haben will. All dies fließt in die Berechnung der Vergütung der Designleistung mit ein. Extras wie Bildbearbeitungen, eine bestimmte Typographie, häufig auch eine Texterstellung, Farbschemata, Logobearbeitung kommt noch dazu – je nach Umfang und Aufwand.
Hinzu kommt der Nutzen, den ein Auftraggeber vom erstellten Flyer, Poster oder auch einer Website hat. Er wirbt damit für seine Firma, für ein Produkt oder eine Dienstleistung. Das gilt genauso für Veranstaltungen. Und dieser Werbeeffekt bleibt immer gleich, egal ob ein Flyer neu erstellt oder mit Änderungen ein zweites Mal gedruckt wird. An diesem Nutzen oder Vorteil, den der Auftraggeber durch ein individuell und auf sein Angebot zugeschnittenes werbliches Produkt hat, hat auch der Designer Anteil, und der muss gezahlt werden.
Grafik: P. Schläger